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Biographisches und Aktuelles
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Biografisches:Ich stamme aus Borna bei Leipzig,
`Zwibbelborne´. Aber da wurden schon lange keine
Zwiebeln mehr angebaut, sondern ringsum Dörfer
weggebaggert, wegen der Braunkohle. Dafür stank und
rußte es aus allen Himmelsrichtungen, und meine
Mutter wischte die Parkbank am Breiten Teich immer
erst mit dem (Stoff-)Taschentuch ab, bevor wir uns
setzen durften. - Das Taschentuch war dann schwarz.
Ich habe drei ältere Schwestern. Eine davon lernte schon zeitig, Orgel zu spielen. Ich habe Erinnerungen an Radtouren, wir allein in kleinen Dorfkirchen, durch deren farbige Fenster das Licht auf den Sandsteinboden fiel, und meine Schwester spielt ein Stück von Johann Sebastian Bach. Im Zimmer der anderen Schwester hing eine ungestimmte Gitarre, auf der ich zu Pete Seeger's `We shall overcome´ mitschrummelte. Später erlernte ich bei meinem Schulfreund die Grundlagen des Gitarrenspiels und aus dem Reinhard Mey-Buch ein gutes Maß an Spieltechnik. Nein, was Noten anbetrifft, bin ich Analphabet geblieben. 1981 gab ich mein erstes Solokonzert mit eigenen Liedern, dem bis heute über 300 Auftritte folgten. Klingt viel, ist es aber, auf über 40 Jahre gesehen, gar nicht so. Mein Brot verdiente ich immer als Krankenpfleger, auf internistischen und onkologischen Stationen, dann in Sozialstationen, und seit 2019 in der SAPV, der Spezialisierten Ambulanten Palliativ-Versorgung. Aber das Eine hat mit dem Anderen zu tun: Durch meinen Brotberuf weiß ich, wie wertvoll all' die alltäglichen Dinge sind, die ich erleben darf und auch, wie wenig selbstverständlich sie eigentlich sind. `Singe Dein Lied - Sprich Deine Sprache´- das war das Motto der alljährlichen Liedermachertreffen zu DDR-Zeiten im Brandenburger Dom, wo wir uns in einer Atmosphäre von Konstruktivität und gegenseitigem Respekt austauschen und Anregungen geben konnten. Dort lernte ich viele Kolleginnen und Kollegen kennen und schätzen, die dasselbe tun wie ich, nur - und das ist ja gerade das Schöne - anders als ich. Seit 1999 gibt es diese Art `Klassentreffen´ wieder, die `Werkstatt Lied´ in Frankfurt (Oder). 1991 ging ich für eine Weiterbildung nach Heidelberg und blieb dann für 26 Jahre, in Heidelberg, Schwetzingen, Kirkel-Altstadt, Ludwigsburg, Mauer, Rauenberg und Wiesloch. Trotzdem zog es mich aus dieser zweiten Heimat irgendwann nach Sachsen zurück, wo noch viele alte Freunde wohnen und wo ich seit Dezember 2017 in Freiberg lebe. Ende der Neunziger Jahre war ich für zwei Jahre glücklicher Mit-Organisator der „Musiciens de La Rabine“, eines internationalen Musiktreffens in der Auvergne (Frankreich), mit schönen Abschlusskonzerten in der Église de Chassignoles. In dieser Zeit nahm ich auch bei meinem Kollegen Günther W. Hornberger in Berlin meine erste CD: "Zauberwort" auf. Die zweite CD, "... wofür es sich zu leben lohnt", entstand in meinem Homestudio in Mauer, während ich für die dritte Veröffentlichung, "Das letzte Hemd hat keine Taschen", nur die Gitarrenspuren aus dem Homestudio nahm und dann den genialen Hartmut Lissner in Dresden gewinnen konnte, der meinen Gesang und zusätzliche Instrumente in seinem Studio aufnahm. Aber so, wie ich das jetzt `hinnerwärts-vorwärts´ erzähle, durchdringt sich das alles auch. Ich könnte von der ersten `Band´ erzählen, `Effata´, mit der wir Barockmusik spielten, christliche Jugendlieder und einige Titel von mir. Oder von meiner Zeit als Gastmusiker bei Volk Almanach in Ludwigsburg, mit Rennaissancemusik und Pilgerliedern. Oder von `Halbacht´, wo das Repertoire sich eher zwischen Folkrock und Country bewegte. Oder vom Singen im Rauenberger Kirchenchor St. Cäcilia, unter Professor Wassermann. Ich könnte erzählen, wie sehr ich den leider schon verstorbenen Gitarristen und Songwriter Chris Jones bewundere, der mit so vielen verschiedenen Musikern gespielt hat - von Kieran Halpin bis Sara K. Aber erzählen möchte ich noch von unserem LiederWegeFest. Erfunden wurde dieses Liedermachertreffen von meinem Freund Stefan Weitkus, der auch sehr viel investiert hat, viele Kontakte geknüpft, die Bühne und die Stände selbst gebaut. Und nun nimmt es Fahrt auf. Es findet seit nunmehr sieben Jahren immer am ersten Septemberwochenende statt - seit 2023 im Abenteuerzentrum in Berlin-Grunewald. (www.Liederwegefest.com) Und dann gibt es wieder ein neues Projekt: Rita Volkmann (-> rosetta-art.de), Stefan Weitkus und ich arbeiten mit Liedern auf ihre Texte an Rita's Kinderhörspiel: >Haltestelle 2<, in dem es um Benachteiligung und Zurückweisung von Kindern geht, aber auch um Resilienz, diese mitunter zauberhafte und creative Kraft, trotzdem den eigenen Weg zu finden. Einen Vorgeschmack darauf gibt es an den Wochenende 12./13. Oktober `24 auf Rita's Hof in Wahlsdorf, wo am Sonntag Stefan - und ich am Samstag ein paar Töne daraus zu Gehör bringen werden. Und, wer weiß, vielleicht ist die CD ja bis dahin auch schon fertig. Doch nun will ich hier auch keinen mit Informationen und Geschichten erschlagen. In Konzerten gibt es mehr zu hören, Musik und Geschichten rundherum. Und darauf freue ich mich immer ganz besonders! |